Iwano-Frankiwsk – Cool in der Provinz

Da es extrem schwül ist und immer wieder starke Gewitter gibt, beschließe ich, aufs Wandern in den ukrainischen Karpaten zu verzichten.

Statt dessen mache ich mich zu weiteren Städten in Galizien und der Bukowina auf. Eigentlich wollte ich eine kurze Zusammenfassung der Geschichte Galiziens schreiben, habe es aber ob Komplexität aufgegeben. Die ganz kurze Kurz-Zusammenfassung ist: Es hat sich viel zugetragen, heute gehört Westgalizien zu Polen, Ostgalizien zur Ukraine – Wikipedia erklärt den Rest. Neben L. v. Sacher-Masoch stammt auch der von mir sehr verehrte Joseph Roth aus Galizien.

In Iwano-Frankiwsk gibt es keine Sehenswürdigkeiten an sich, aber die Stadt hat viel Charme und es macht Spaß, herumzuschlendern. Es ist ein bisschen heruntergekommenen, ziemlich provinziell (viele Babuschkas mit Kopftuch) und richtig cool. Überall steht komische moderne Kunst herum und es gibt so viele nette Cafés, dass ich kaum vorwärts komme. In einem Café stehen Shakshuka (!) und Hummus auf der Karte (beides lecker), in einem anderen esse ich den besten Pflaumenstrudel meines Lebens.

Außerdem möchte ich noch etwas anderes suchen: mein Airbnb-Gastgeber in Buenos Aires letztes Jahr ist Street-Art-Künstler und hat 2 Murals in Iwano-Frankiwsk gemalt. Of all places!

Moderne Kunst vor der Synagoge
Alle paar Meter – Kunst im öffentlichen Raum
Mural von meinem Airbnb-Gastgeber Jorge Pomar (alias „Amor“, Instangram:@amorbuenosaires) im Hof des Kinderkrankenhauses.
Eingang zum Markt. Babuschkas verkaufen selbst gemachten Quark, um die karge Rente aufzubessern
Der Baustil der galizischen Städte ist sehr ähnlich – aber immer sehr hübsch
Es gibt auch viel Sowjet-Architektur. Aber irgendwie passt alles ganz gut zusammen.
Shakshuka mit karpatischem Kräutertee

6 Kommentare

  1. Hallo liebe Doris,
    ich wäre jetzt am liebsten bei dir. Sollte deine Reise dich nach Odessa führen, teste doch mal das Cafe im Hof neben dem Opernhaus, das war ganz zauberhaft.
    Ganz liebe Grüße aus dem heute verregnetem Hannover
    Andrea

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    1. Huhu, ja es ist wirklich ganz zauberhaft hier. Nach Odessa werde ich es eher nicht schaffen. Ich tingle noch ein bisschen durch Galizien und dann geht es schon nach Kiev.

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  2. Wenn ich die Shakshuka anschaue, dann wird mir klar, dass ich die immer zu soßig mache. Schaut sehr gut aus.
    Grundsätzlich möchte ich mich – ich glaube, das ist im Sinne
    laller stiller MitLeser – mal bedanken für Deine Berichte. Ich finde sie einfach nur großartig.

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    1. Danke für die Blumen, es freut mich, dass es interessant ist. Die Shashuka ist ja eine galizischen Interpretation des Gerichts.

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  3. Wow, an dir ist ja ein Reiseschriftsteller verloren gegangen! Du kannst einen ja echt neugierig machen! Vielleicht sollte die BayWa auch eine Touristik-Abteilung aufmachen, muss ja nicht unbedingt Agro-Tourism sein.
    Ich freu mich schon auf deine Erzählungen im Russisch-Club!!!!
    Zdenek

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